transparenter Abstand Logo transparenter Abstand
transparenter Abstand

Home

|

Ritterschaften

|

Persönlichkeiten

|

Herrenhäuser

|

Familienstammbaum

|

Familienwappen

|

Kontakt

transparenter Abstand
Linie
 

Otto Magnus Freiherr von Stackelberg (1787 - 1837)

 
 

 

Baron Otto Magnus Freiherr von Stackelberg

 

Einer der ersten deutschen Archäologen in Griechenland, Kunsthistoriker, Maler und Schriftsteller

transparenter Abstand

Freiherr Otto Magnus wurde am 25.07.1786 als Sohn von Oberst Otto Christian Engelbrecht von Stackelberg und dessen Gemahlin Anna Gertruda, geb. von Düker (Dücker), in Reval (Tallinn in Estland) geboren.

Schon bald zeigte sich sein Interesse und Talent für die Malerei, das von seiner Mutter wohlwollend gefördert wurde (sein Vater war bereits 1792 verstorben).

Während seine Brüder ihre Kräfte im Reiten, Fechten und Jagen übten, musizierte Otto Magnus am Klavier, durchblätterte mit seinen Schwestern die reiche Sammlung von Kupferstichen oder studierte die Gemäldegalerie im Gutshof Fähna.

Seine ersten Zeichnungen zeigten bereits ein so bedeutendes Talent, dass seine Mutter zu seiner Unterrichtung den deutschen Maler Reus nach Fähna kommen liess. Der eigentliche Lebensberuf von Otto Magnus sollte aber der des Diplomaten sein.

1803 studierte Otto Magnus an der Georgia Augusta Universität in Göttingen. Entscheidend für sein ganzes Leben wurde eine Reise, die er von Göttingen aus in Begleitung zweier Brüder in den Süden unternahm.

In Zürich bewunderten sie die Werke von Johann Caspar Lavater und Salomon Geßner und besuchten Johann Heinrich Pestalozzi.

Nach einem Winteraufenthalt in Genf wanderte Otto Magnus dann mit seinem Bruder Karl über den St. Gotthard nach Italien. Nach dieser für ihn überwältigenden Begegnung mit klassischem Boden kehrte er 1804 nach Deutschland zurück. Fest entschlossen, von nun an sein Leben der Kunst zu widmen.

Es folgten Studienaufenthalte 1804 in Dresden (Malerei) und 1805 in Moskau (Vorbereitung zum diplomatischen Beruf).

Zunehmend von der Archäologie fasziniert beschloss Otto Magnus mit schwerer Zustimmung der Mutter seine geplante Laufbahn im diplomatischen Dienst aufzugeben und sich fortwährend ausschließlich der Kunst und Altertumswissenschaft zu widmen.

Es folgte eine zweite Studienzeit in Göttingen ab 6.9.1806 und 1808 in der Galerie von Dresden.

Im Herbst 1808 brach Otto Magnus zusammen mit Ernst Heinrich Tölken erneut nach Italien auf und erreichte über Bayreuth (Besuch bei dem deutschen Schriftsteller Jean Paul), Regensburg, München (Besuch der Schleißheimer Galerie), Mantua und Florenz schließlich 1809 Rom.

Hier lernte er neben vielen anderen Künstlern den Nürnberger Adels-Sohn Haller von Hallerstein und die Altertumsforscher Peter Oluf Bröndsted und Georg Koes aus Dänemark kennen, denen er bald freundschaftlich verbunden war.

Bröndsted und Koes hatten schon lange den Plan gefasst, Griechenland zu bereisen. Sie überredeten Otto Magnus schließlich, sich ihnen anzuschließen. Das Ergebnis der Reise sollte in einem gemeinsamen, archäologischen Werk niedergelegt werden. Otto Magnus hatte es übernommen, die landschaftlichen Zeichnungen zu liefern.

Von Neapel aus brachen die vereinigten Kunstfreunde im Juli 1810 schließlich auf und erreichten nach einer abenteuerlichen und gefährlichen Reise schließlich im September 1810 Piräus.

Bedeutende und berühmte Teilnehmer der (in damaliger Zeit) abenteuerlichen Expedition nach Griechenland waren:

transparenter Abstand

  • der dänische Archäologe Dr. Peter Oluf Bröndsted (1780-1842) und dessen Freund,

  • der dänische Philologe Dr. Georg Koes (1782-1811 - überraschend bei der Expedition an Pneumonia verstorben),

  • der Archäologe und Kunsthistoriker Freiherr Carl Haller von Hallerstein (1774-1817),

  • der deutsche Maler Jakob Linckh (1786–1841),

  • der damalige österreichische Konsul in Griechenland, Georg Christian Gropius (1781-1854) und

  • die britischen Architekten und Archäologen Charles Robert Cockerell (1788–1863) und John Foster (1887-1846).

transparenter Abstand

Die Expedition führte in mehreren Gruppen von Athen aus an verschiedenen Orten Ausgrabungen durch.

Die Bemühungen von Otto Magnus und der Expedition wurden reichlich belohnt:

1812 legten Hallerstein, Gropius, Linckh, Brøndsted, Foster und Otto Magnus den Fries zum Tempel des Apollon* zu Bassae bei Phigalia in Arkadien frei. Der dort gefundene Fries befindet sich heute im British Museum.

* Apollon (Apollo, Phoibos) war Sohn des Zeus und der Leto sowie Zwillingsbruder der Artemis (vgl. Mythologie und Götter der Antike).

transparenter Abstand

Der Tempel von Apollon zu Bassae

Innenaufnahme vom Apollontempel bei Bassae. Der Tempel
im Arkadischen Gebirge gehört seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

transparenter Abstand

Der Tempel von Apollon zu Bassa

Der Apollontempel befindet sich seit der laufenden Restauration unter einem Schutzzelt auf der Peloponnes in 1150 Meter Höhe.

transparenter Abstand

Die erste Ausgrabung der Reste des Apollontempels von Bassae durch die Expedition stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Neuzeit für die Architekturgeschichte Griechenlands aus der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts dar:

Im Apollontempel wurde das ionische Kapitell in der Cella verwendet, obwohl es ein dorischer Tempel war. Die Tempel-Säulen stellen den ältesten Säulen-Fund mit korinthischem Kapitell dar. Der Baustil vereint archaischen mit dorischem Stil.

Unter Cockerell und Hallerstein startete die Expedition dann eine weitere Ausgrabung und entdeckte die berühmten äginetischen Statuen. Diese Giebelskulpturen befinden sich heute in der Glyptothek München.

Ein weiterer Erfolg gelang der Expedition mit der Entdeckung des Tempels des panhellenischen Zeus aus Ägina.

Während der eine Teil der Expedition den Zeustempel von Aegina und den Apollontempel von Bassae aufdeckten, leitete Brøndsted im Winter 1811/12 zusammen mit Linckh die Ausgrabungen des Apollonheiligtums von Katheira in Keos.

Im Herbst 1814 kehrte Otto Magnus wieder zu seiner Familie im Baltikum und nach Estland zurück.

1816 erreichte Otto Magnus wieder Italien, wo er sich als Kunsthistoriker mit weiteren archäologischen und Mittelalter-Forschungen beschäftigte. Dort war er auch Mitbegründer des Instituto Archeologico Germanico in Rom.

transparenter Abstand

Stich aus Griechenland
Stich aus Griechenland
   
Stich aus Griechenland
Stich aus Griechenland

Verschiedene Griechenland Zeichnungen und Gemälde von Otto Magnus von Stackelberg

transparenter Abstand

Mit dem deutschen Archäologen Eduard Gerhard (1795-1867), dem deutschen Diplomat und Kunstsammler August Kestner (1777-1853) und dem deutschen Altertumsforscher Theodor Panofka (1800-1858) gründete Otto Magnus 1824 die Römischen Hyperboraeer, welche die Keimzelle für die Entstehung des Deutschen Archäologischen Instituts wurde.

1826 veröffentlichte Otto Magnus sein Archäologie Werk "Der Apollotempel zu Bassae in Arcadien und die daselbst ausgegrabenen Bildwerke", dem auch seine Zeichnungen samt der Tempel-Umgebung beigefügt sind.

Von Rom aus unternahm Otto Magnus weitere Reisen nach Großgriechenland, Sizilien und Etrurien, wo er 1827 die etrurischen Hypogäen von Corneto entdeckte.

1828 verliess Otto Magnus Rom und Italien endgültig.

Von 1829-1833 bereiste er Deutschland (Besuch bei Johann Wolfgang von Goethe), England, Frankreich und die Niederlande.

Ab 1835 war Otto Magnus dann wieder in Riga. Er starb am 27. März 1837 in Petersburg.

Seine Tochter Natalie von Stackelberg veröffentlichte 1882 eine Biographie nach seinen Tagebüchern und Briefen:

transparenter Abstand

Einband und Vorwort des Buches über Otto Magnus von Stackelberg

Natalie von Stackelberg (Hrsg.): Otto Magnus von Stackelberg. Schilderung seines Lebens und seiner Reisen in Italien und Griechenland. Nach Briefen und Tagebüchern. Mit einer Vorrede von Kuno Fischer. Mit 1 Porträt als Frontisp. nach Vogel von Vogelstein. Heidelberg, C. Winter 1882. XII, 443 S.

Das Werk wurde kategorisiert unter: Archäologie allgemein, Vor- und Frühgeschichte, Bodendenkmalpflege, Europa, Griechenland, Biographien (Forscher und Entdecker), Tempel, Reisebeschreibungen, Geographie, Expeditionen, Entdeckungsreisen, Forschungsreisen.

transparenter Abstand

Titelseite der Gräber der Helenen
Widmung der Gräber der Helenen

transparenter AbstandDeckblatt, Widmung und Stich von Baron Otto Magnus von Stackelberg "Die Gräber der Hellenen in Bildwerken und Vasengemälden" (Berlin, 1836/37)

transparenter Abstand

Deckblatt des Buches "Trachten und Gebräuche der Neugriechen" transparenter Abstand

Ergänzung:

Von den Arbeiten Baron Otto Magnus` sind noch hervorzuheben:

  • Costumes et usages des peuples de la Grèce moderne" (Rom, 1825)

 

  • "Trachten und Gebräuche der Neugriechen" (Berlin 1831-1835, mit mehreren Auflagen)

 

  • "La Grèce, vues pittoresques ettopographiques" (Paris, 1830)

 

Otto Magnus von Stackelberg: "Trachten und Gebräuche der Neugriechen"

 

» Zurück zur Personenübersicht

 

 

 
 

© 2018 Ahnenforschung v. Stackelberg | Archaeologists in Greece - Bedeutende Persönlichkeiten und Archäologen in Griechenland | Home | Liste | Datenschutz

 

transparenter Abstand