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Ritterschaften auf Ösel (Saaremaa)

 
 

 

Wappen und Flagge von Oesel mit den Buchstaben DWGBE   Ritterschaftswappen von Ösel

Historische Ritterschafts-Wappen von Ösel

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Ursprung und Kerngebiet der historischen Ösel ist Saaremaa, die heute größte Insel von Estland und drittgrößte Ostseeinsel. Sie liegt an der Meeresstraße nach Helsinki, St. Petersburg, Reval (Tallinn) und Riga.

Ösel bildete mit den zwei anderen baltischen Inseln Dagö (Hiiumaa) und Moon (Muhu) den nördlichen Abschluß vom Rigaischer Meerbusen - der großen Bucht der Ostsee zwischen Lettland und Estland.

Die Geschichte der Öselschen Ritterschaft beginnt im Mittelalter mit der Eroberung von Ösel durch den Deutschen Ritterorden 1227. In der Folge unterstand Ösel bis 1559 dem Bistum (der Diözese) Ösel-Wiek, das 1228 vom Bischof von Riga, Albert von Buxhöveden, auf der Insel Ösel/Saaremaa gegründet worden war.

In der Konvention von Seeland (1238) erhielt die Ösel-Wieksche-Ritterschaft das Recht, gemeinschaftlich mit dem bischöflichen Kapitel die Regierung und Verwaltung von Ösel zu führen.

Die erste urkundliche Erwähnung der Familie Stackelberg in der Ösel-Wiekschen Ritterschaft im Spätmittelalter stammt aus dem Jahre 1306.

Das Bistum Ösel-Wiek hatte seinen Sitz zuletzt in der bekannten Bischofsburg der Stadt Kuressaare (Arensburg). Die Festung wurde urkundlich erstmals 1384 erwähnt. Die Bischofsburg in Arensburg war Sitz des Ritterhauses der Öselschen Ritterschaft und zählt zu den Sehenswürdigkeiten im Baltikum.

Im Jahre 1524 trat die baltische Ritterschaft der evangelischen Lehre bei und aus dieser Zeit stammt auch das Wappen der Öselschen Ritterschaft mit den fünf Buchstaben DWGBE: "Das Wort Gottes bleibt ewiglich".*

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* DWGBE symbolisierte das ritterschaftliche Selbstverständnis: Zum einen fühlte man sich dem abendländischen Christentum verpflichtet mit seinen sozial-, rechts- und kulturhistorischen Werten. Zum anderen symbolisierte DWGBE auch den Anspruch auf souveräne Freiheit und war Protest gegen den Bischof auf Ösel als ehemaligem Landesherren und Vertreter des Deutschen Ordens.

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Durch den Verkauf des Bistums Ösel-Wiek an Dänemark 1559 durch Bischof Johann von Münchhausen stand Ösel fortan unter dänischer Oberherrschaft.

Die Mitglieder der Ösel-Wiekschen Ritterschaft wurden mit den Ordensmitgliedern des Bistums Ösel-Wiek vereint und bildeten fortan die Öselsche Ritterschaft. Dänemark bestätigte der Ritterschaft von Anfang an Privilegien wie z.B. die Gerichtshoheit.

Im "Frieden von Brömsebro" 1645, der den Krieg zwischen Dänemark und Schweden beendete, trat Dänemark Ösel an Schweden ab, das von nun an unter schwedischer Oberherrschaft stand.

Nach dem Großen Nordischen Krieg (1700-1721) trat Schweden im "Friedensvertrag von Nystad" 1721 die Inseln Ösel und Dagö an Russland ab. Dafür erhielt es Finnland zurück, das Peter der Große 1714 erobert hatte.

Ösel wurde als Verwaltungskreis dem Gouvernment Livland angegliedert und stand fortan unter russischer Vorherrschaft. Dabei sicherte Peter der Große der Öselschen Ritterschaft alle bisherigen Privilegen und Rechte (Gütereigentum, Landesverwaltung) zu.

Im Jahre 1741/1742 erfolgte die Immatrikulation der Familie Stackelberg in die damals eingeführte Adelsmatrikel der Öselschen Ritterschaft für die Häuser Feckerort, Thomel, Rotziküll und Piddull (vgl. Genealogische Verbände).

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschloß die Öselsche Ritterschaft nach dem Beispiel Estlands und Livlands die Aufhebung der Leibeigenschaft der Bauern.

Die Öselsche Ritterschaft existierte als politischer Landesstand bis 1918 und wird heute als Traditionsverband in Deutschland fortgeführt.

Nach dem Ersten Weltkrieg 1918 wurde Ösel/Saaremaa dem neu gegründeten Staat Estland zugesprochen.

Im Zweiten Weltkrieg war das Inselreich Ösel Mittelpunkt erbitterter Schlachten (wie z.B. 1944 auf der Halbinsel Sõrve/Sworbe zwischen Deutschland und Russland) und wurde mehr oder weniger bis 1945 dem Erdboden gleichgemacht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Saaremaa aufgrund des dort stationierten sowjetischen Militärs (ca. 4000 ha Sperrgebiet) nahezu isoliert vom Festland.

Erst 1991 erlangte Saaremaa das Recht der Selbstbestimmung mit der estnischen Unabhängigkeitserklärung.

Nachfolgend bedeutende, bekannte oder berühmte Personen und Persönlichkeiten der Familie im historischen Ösel:

Karte und Landkarte von Oesel im Baltikum
Karte von Ösel

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Die Brüder Kaspar und Johan Stackelberg waren die ersten Ritterschaften der Familie im Baltikum, die sich auf Ösel Anfang des 17. Jahrhunderts besitzlich machten. Auf Ösel tritt die Familie in der Neuzeit in verschiedenen Linien auf. Es waren die Häuser

  • Feckerort

  • Rötziküll

  • Thomel und

  • Piddull.

Als bedeutende Persönlichkeit auf Ösel ist Generalleutnant Carl Adam von Stackelberg zu nennen. Er war ab 1719 Gouverneur (oberster Befehlshaber) von Ösel.

Karl Wilhelm Freiherr von Stackelberg war Öselscher Landrat im 18. Jahrhundert.

Sein Vater Mattias von Stackelberg (1631-1694) war Landrat und zeitweiliger Vize-Landshöfding (Statthalter) von Ösel.

Als bekannte Personen ist ferner Wolmar von Stackelberg zu nennen. Er wurde im Jahr 1716 von der Ritterschaft zum Landmarschall* auf Ösel gewählt.

* Die Bezeichnung für Landmarschall vor dem Großen Nordischen Krieg lautete Ritterschaftshauptmann.

 

Weiter zu den Ritterschaften und der Ahnenforschung in den historischen Landschaften:

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Baltikum - Estland - Kurland - Livland - Oesel

 

 

 
 

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